Der ev.-luth. Friedhof liegt am westlichen Stadtrand der Stadt. Er wurde im Jahre 1911 angelegt und wird von Beginn an als neuer Zentralfriedhof bezeichnet, da zu der Zeit noch zwei andere Begräbnisstätten bestehen. Dies sind die Grabanlagen auf dem Kirchhof und dem nicht weit entfernten alten Friedhof, welcher im Jahre 1843 geweiht wurde.
Bereits seit 1906 besteht Schriftverkehr des Burgstädter Kirchenvorstandes mit der Königlichen Superintendentur Rochlitz über das Burgstädter Friedhofsproblem. Der alte Friedhof ist total überbelegt, die Neubelegungen erfolgen bereits nach 16/17 Jahren und weniger.
Anfangs wurde in Erwägung gezogen, den alten Friedhof, welcher bereits im Jahre 1889 einmal erweitert wurde, nochmals zu vergrößern. Dieser Plan ist dann doch wegen zu hoher Erweiterungskosten nicht realisiert worden.
Aus diesen Gründen empfiehlt Rochlitz dringlichst, einen völlig neuen Gottesacker anzulegen.
Nach Gesprächen mit den zur Burgstädter Parochie gehörenden Gemeinden Heiersdorf, Burkersdorf, Mohsdorf und Göppersdorf hat die Burgstädter Kirchgemeinde das auf Burkersdorfer Flur gelegene Fiedlersche Bauerngut erworben, um auf diesem Gelände einen neuen Friedhof zu errichten.
Für die Herstellung der gärtnerischen Anlage wurde das Angebot des Herrn Hoffmann, Landschaftsgärtnerei in Schwarzenberg, angenommen. Im Juni 1910 beginnen die Arbeiten. Parallel läuft auch der Bau der neuen Friedhofshalle.
Im Herbst 1911 sind die Arbeiten an der neuen Friedhofsanlage und der neuen Feierhalle soweit abgeschlossen, dass beide Projekte am 26. November 1911 (Ewigkeitssonntag) feierlich geweiht werden können.
Bereits im Jahre 1917 kommt der Kirchenvorstand zu der Erkenntnis, dass der 1911 geweihte Friedhofsteil nicht mehr ausreichend ist und somit muss eine Erweiterung vorgenommen werden.
Am 24. Juni 1918 erfolgte dann die Weihe des neuen Friedhofsteiles.
Nach der ersten Friedhofsvergrößerung sind in den Folgejahren weitere Erweiterungen erforderlich.
Schon sechs Jahre später, am 7. September 1924 erfolgt, verbunden mit einer schlichten Feier, die Weihe eines neuen Teiles.
In ähnlicher Weise erfolgten auch die Weihen weiterer Vergrößerungen am 20. Oktober 1929 und die vorletzte am 22. November 1936.
Die letzte Vergrößerung war 1957 von Nöten. Die Stadt Burgstädt war am Ende des zweiten Weltkrieges und kurz danach auf über 20.000 Einwohner angewachsen. Es kamen viele deutsche Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und Ausgewiesene aus anderen Oststaaten zu uns. Auch waren viele Kriegsopfer zu beklagen.
Die gesamte Friedhofsanlage, angefangen von der Weihe 1911 bis zu der vorletzten Erweiterung 1936, erfolgte in Ost-West-Richtung. Nur die letzte Vergrößerung ist südlich angefügt.
Diese Erweiterung ist bis heute die letzte geblieben, da die Einwohnerzahl von Burgstädt stetig zurückgegangen ist und somit auch die Sterbefälle. Dazu kommt, dass die Wahl der Beisetzungen verstärkt durch Urnen und in Gemeinschaftsanlagen erfolgen, welche bedeutend weniger Platz benötigen.
Die jetzige Gesamtgröße des Waldfriedhofes beträgt 5,74 ha.
Als sogenannter „Monopolfriedhof“ steht er allen Bestattungswünschen von Angehörigen, unabhängig von einer religiösen Bindung der Verstorbenen, offen.